Fieberblasen sind eine relativ harmlose Form von Herpes simplex. Es gibt eine deutliche erbliche Neigung bei diesen Läsionen, gehäuft in der Familie aufzutreten. Unter einer Konstitutionsbehandlung bessert sich der Zustand in der Regel mit dem geeigneten Konsti–tu–tionsmittel. Nur selten kommt es vor, dass wir eine neue Episode oder einen besonders virulenten Ausbruch behandeln müssen. Bei derartigen Umständen kann die homöopathische Behandlung den Krankheitsverlauf um einige Tage verkürzen und bringt fast immer die systemischen Symptome innerhalb weniger Stunden zum Verschwinden. Herpes simplex kann auch andere Körperteile befallen, z.B. andere Bereiche im Gesicht, die Fingerspitzen und Hautfalten. Eine gefährlichere Form der Herpesinfektion ist Herpes genitalis (siehe dort).
Therapeutische Hinweise für Herpes simplex
Was macht die Homöopathie?
Wenn der Patient wegen einer akuten Infektion oder eines erneuten Ausbruchs der Fieberblasen behandelt wird, wird der Homöopath immer versuchen, ein tiefer wirkendes Konstitutionsmittel zu finden. Wenn die Symptome sehr akut sind, kann man ein spezifisches oder örtlich wirksames Arzneimittel ausprobieren.
Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?
Lysinpräparate (500 mg zweimal tägl.) helfen manchen Patienten und stören die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel nicht. Auch Knoblauchkapseln und Shitake-Pilze sind zu empfehlen.
Es ist ratsam, auf Nüsse, Schokolade, Mais, Gerste und anderes Getreide sowie Milchprodukte zu verzichten.
Die örtliche Behandlung mit Calendula- oder Melissen-Creme können lindern. Teebaumöl sollte man vermeiden, da es die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel stören kann.
Die massnahmen der Schulmedizin
Die schulmedizinische Standardbehandlung mit Aciclovir (Zovirax), beeinträchtigt die homöopathische Behandlung normalerweise nur dann, wenn sie länger als eine Woche durchgeführt wird.
Aciclovir kann einen Rückfall auslösen, wenn dieses Medikament abgesetzt wird.
Manche empfindliche Patienten vertragen nicht einmal diese Menge von Medikamenten.
Ein Blick in die „Werkstatt“
Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Hauptmitteln aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Linderung und Beseitigung der Beschwerden bei Herpes simplex. Die Mittel wirken erfolgreich, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.
Natrium muriaticum
Hauptindikation: wiederholt auftretende Herpesausschläge im Gesicht
Läsionen: Es handelt sich um transparente Blasen, die manchmal als schimmernd beschrieben werden.
Läsionen: Es sind schmerzhafte Läsionen und systemische Reaktionen während des Ausbruchs.
Ort: um die Lippen herum
Ort: am Haaransatz; am Kinn; an den Nasenflügeln; im Bartbereich
Ort: in Kniekehlen und Ellenbeugen
Schlimmer infolge emotionaler Belastung
Schlimmer jede akute Erkrankung oder bei jedem Fieber
Schlimmer durch Sonneneinwirkung
Rhus toxicodendron
Hauptindikation: geschwollene, rote, juckende, bösartige Herpesläsionen
Läsionen: kleine, brennende, stark juckende Blasen
Läsionen: Die Blasen platzen auf, eitern und bilden gelbe Krusten.
Ort: an den Lippen; an der Nase
Ort: im Gesicht; hinter den Ohren
Ort: auf dem Handrücken; an den Fingern
Ort: auf der Hornhaut des Auges
Schlimmer durch Kälte
Schlimmer durch nasskaltes Wetter
Schlimmer während Fieber
weitere Indikationen: Die Hautausschläge können im Wechsel mit Atemwegsbeschwerden oder Verdauungsproblemen auftreten.