Obwohl Verstauchungen allgemein leichte Beschwerden sind, die in der Regel nur Ruhe und Zeit zur Heilung brauchen, hat die Homöopathie oft neue Anhänger gewonnen, indem sie bei diesen Verletzungen überraschend schnelle Heilungen herbeigeführt hat. Zusätzlich zur Standardbehandlung (Bandagen, Schienen, Eis, Hochlagerung und Ruhe) sollten wir dem Patienten empfehlen, die Einnahme von Vitamin C zu erhöhen (2000 mg tägl.) und täglich 1 Teelöffel Leinöl einzunehmen. Die lokale Anwendung von Arnika-Salbe oder -Lotion kann ebenfalls helfen und beeinträchtigt die Wirkung des Konstitutionsmittels nicht.
Ein Blick in die „Werkstatt“
Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Mitteln aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Behandlung von Verstauchungen. Die Mittel wirken, wenn die Patienten genau diese Symptome entwickeln, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.
Arnica
Hauptindikation: akute Verstauchung mit Blutaustritt in das umliegende Gewebe und Wundheitsschmerzen sowie großer Berührungsempfindlichkeit
weitere Indikationen: Muskel- oder Sehnenverletzungen nach langer oder ungewohnter Anstrengung
Schmerzen: Die Schmerzen fühlen sich an wie Wundheits- und Prellungsschmerzen, oder der Patient fühlt sich wie zerschlagen.
Schlimmer durch Berührung
Schlimmer auf Druck
Schlimmer durch Erschütterung
Schlimmer durch Kälte
Schlimmer bei Bewegung
Gemüt: Furcht vor Berührung oder Untersuchung: „Es ist schon in Ordnung, mir geht es gut, lasst mich einfach in Ruhe!”
Ort: Besonders die kleineren Gelenke sind in Mitleidenschaft gezogen.
Ort: Hände; Handgelenke; Fußgelenke; Füße; Zehen
Bryonia
Grosse Schmerzen: scharfe, rasende, quälende, stechende Schmerzen oder Schmerzen mit großer Empfindlichkeit
Schlimmer durch die geringste Bewegung
Schlimmer durch Erschütterung
Schlimmer durch Hitze
Besser durch völlige Bewegungslosigkeit
Besser durch Kälte
Besser durch Druck
Ort: Handgelenk; Hand; Hüfte; Fußgelenk