Magenschmerzen

Magenschmerzen können vielerlei Ursachen haben: akute Magenschleimhautentzündung; Magenschleimhautentzündung durch Alkohol; Magengeschwür; Zwerchfellhernie und Reflux; Reaktion auf entzündungshemmende Medikamente; Lebensmittelallergien; bösartige Erkrankungen. Außerdem können sich viele andere Krankheiten in Form von Magenschmerzen zu erkennen geben, wie etwa Erkrankungen der Gallenblase, Entzündung der Leber, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Angina pectoris und Endometriose.

Behandlung

Die Behandlung hängt natürlich vollkommen von der Diagnose ab. Die häufigste Beschwerde, mit der wir es zu tun haben, ist das Magengeschwür. Viele dieser Patienten nehmen bereits Antihistamine ein (die bereits rezeptfrei erhältlich sind), bevor sie in die homöopathische Behandlung kommen. Diese Medikamente haben wenig Nebenwirkungen, aber eine unbekannte Langzeitwirkung. Sie verschleiern zudem oft wichtige Modalitäten der Erkrankung und können auch mit homöopathischen Arzneimitteln in Konflikt geraten. Die homöopathische Behandlung ist gewöhnlich eine konstitutionelle – mit Ausnahme sehr akuter Situationen.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Alkohol, Tabak, Gewürze, Zitrusfrüchte, Tomatensoße und Aspirin oder Ibuprofen sollten beim Magengeschwür auf jeden Fall vermieden werden.

Die Verwendung von Milch zur Linderung der Geschwürssymptome kann sich als nachteilig erweisen, da Milcheiweiß die Säureproduktion anregt.

Natürliche Unterstützung der entzündeten Magenschleimhaut bieten: Apfelpektin; Vitamin E (200 bis 400 Einheiten tägl.); Bromelain (250 mg 3 x tägl.); Leinöl (1 Teelöffel tägl.); entglycerolisiertes Lakritz (1000 mg zwischen Mahlzeiten).

Bei Reflux-Ösophagitis ist es besser, das Kopfende des Bettes mit Ziegelsteinen anzuheben als mit Kissen, da die Kissen im Schlaf wegrutschen können, was auch mehr Druck auf die Bauchhöhle verursachen kann.

Hilfreich bei Reflux ist auch: Gewichtsabnahme; Vermeiden von Mahlzeiten nach 18 Uhr; kein hastiges Essen; Alkohol, Gewürze und Säuren ausschalten; das Trinken während der Mahlzeiten einschränken; Spaziergänge nach den Mahlzeiten.

Risse in den Mundwinkeln sind oft ein Zeichen für ein Magengeschwür.

Die massnahmen der Schulmedizin

Wenn sich die Schmerzen zum Rücken hin ausbreiten, so ist dies ein klassisches Anzeichen einer Geschwürsperforation (sog. Magendurchbruch).

Die Verwendung von Antazida (Säureblockern) zu diagnostischen Zwecken oder zur vorübergehenden Schmerzlinderung stört die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel selten. Die anhaltende Einnahme dieser Medikamente kann jedoch wichtige Hinweise auf das korrekte Arzneimittel unterdrücken.

Die Verwendung von Antibiotika und Antihistaminen kann die Symptome der Gastritis oder des Geschwürs völlig unterdrücken, und manchmal kann dadurch eine tiefere Pathologie an die Stelle der oberflächlicheren Krankheit treten. In anderen Fällen werden die Magensymptome nur vorübergehend unterdrückt und kehren einige Wochen oder Monate später wieder.

Bei der Behandlung des Magengeschwürs ist es ratsam, diejenigen konventionellen Medikamente einzunehmen, die bei der homöopathischen Behandlung am wenigsten stören. Als Richtlinie gilt die folgende Hierarchie allopathischer Medikamente:

Hierarchie der konventionellen Medikamente

(in absteigender Reihenfolge von „weniger belastend“ hin zu „sehr belastend“)

1) Natriumbicarbonat (Natron, Backpulver)

2) Antazida auf Kalzium- und Aluminium- bzw. Magnesiumbasis

3) Wirkstoffe, die eine Schutzschicht bilden, wie etwa Sucralfat oder Maaloxan

4) Cimetidin- und ranitidinhaltige Präparate (Tagamet, Zantic)

5) Magensäureblocker (Pantoprazol, Omeprazol)

6) Antibiotika

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Hauptmitteln aus einer Anzahl in Frage kommender Arzneien zur Behandlung von Magenschmerzen. Die Mittel wirken erfolgreich, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Lycopodium

Hauptindikation: akute und chronische Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür

Begleitsymptomatik: Die Schmerzen sind beinahe immer begleitet von Aufstoßen und Blähungen.

Schlimmer: 16 Uhr bis 20 Uhr; gegen 2 Uhr

Schlimmer durch den Verzehr von Zwiebeln; durch den Verzehr von Bohnen

Schlimmer durch Essen

Schlimmer durch vornüber gebeugtes Sitzen

Besser durch Reiben des Magen

Besser durch Aufstoßen

Besser in Rechtsseitenlage

Begleitsymptomatik: Beim Magengeschwür wacht der Patient nachts auf und muss essen.

Bismuth

Schmerzen: intensives Brennen, Krampfschmerzen

Schmerzen: entsetzliche Schmerzen und Ohnmacht

Besonderheit: intensives Verlangen nach kalten Getränken, die sofort erbrochen werden

Besonderheit: Die Nahrung liegt wie ein Gewicht an einer bestimmten Stelle im Magen.

Schlimmer durch Essen

Besser: durch kalte Getränke

Besser: durch Reiben des Rückens

Besser: beim Durchbiegen nach hinten