Pilzinfektionen

Im gemäßigten Klima Nordeuropas ist Tinea (Ringelflechte) vor allem lediglich lästig oder stellt ein kosmetisches Problem dar. Hartnäckige oder wiederholt auftretende Fälle von Tinea brauchen allerdings eine homöopathische Konstitutionsbehandlung. Viele dieser oberflächlichen Pilzinfektionen sind homöopathisch schwierig zu behandeln. Die Lebenskraft, die immer bemüht ist, die Symptomatik von den lebenswichtigen inneren Organen freizuhalten und auf die Oberfläche, also die Haut, zu verlagern, scheint Pilzinfektionen als sehr unwichtig im gesamten Heilungsverlauf zu betrachten. Die Behandlung zielt immer auf die gesamte Konstitution ab.

Was macht hier die Homöopathie?

Wenn sich Pilzinfektionen während der Konstitutionsbehandlung entwickeln, sollten sie weder mit schulmedizinischen Medikamenten noch mit weiteren homöopathischen Arzneimitteln behandelt werden. Derartige Ausbrüche sind oft ein Zeichen, dass die Lebenskraft an der Heilung arbeitet, besonders dann, wenn die Vorgeschichte des Patienten zeigt, dass frühere Pilzinfektionen mittels schulmedizinisch verordneter Antimykotika – örtlich wie systemisch angewendet – unterdrückt wurden.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Destillierter (weißer) Essig kann für Umschläge oder in Bädern benutzt werden, um den Pilzorganismus zu reduzieren. Für Tinea pedis (Fußpilz) werden Socken in Essig getränkt, getrocknet und dann täglich mehrere Stunden lang getragen.

Dorschlebertran (Oleum jecoris) wird schon seit langem, äußerlich angewendet, zur Behandlung von Ringflechte eingesetzt.

Zusätzlich kann die „Anti-Candida-Diät” hilfreich sein (keine fermentierte Nahrung oder hefehaltigen Speisen wie Brot, Bier, Wein usw).

Die massnahmen der Schulmedizin

Die gelegentliche Verwendung von fungiziden Salben gegen Fußpilz beeinträchtigt die Wirkung des Konstitutionsmittels selten. Die Langzeitanwendung kann indessen eine Unterdrückung der Krankheit in tiefere Schichten bewirken.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel eines homöopathischen Mittels aus einer großen Anzahl in Frage kommender Arzneien zur Behandlung einer Pilzinfektion. Die Mittel wirken lindernd oder beseitigen die Beschwerden, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Graphites

Hauptindikation: feuchte krustige Hautausschläge oder verfärbte Haut mit dicken Rändern

Läsionen: dunkle Bereiche mit bräunlicher, erhabener Haut, dunkler am Rand

Läsionen: stellenweiser Haarausfall; das Haar verfilzt an den Wurzeln.

Läsionen: dicke, harte Nägel, besonders die Zehennägel; brüchige Nägel

Ort: auf der Kopfhaut

Ort: im Gesicht

Ort: in den Leisten

Ort: zwischen den Zehen

Ort: Nagelbett

Schlimmer durch Wärme und Hitze

Schlimmer durch Schwitzen