Rückenschmerzen und Ischialgie

Rückenschmerzen und Rückenverletzungen sind eine häufigere Ursache für Arbeitsunfähigkeit und Fehlzeiten am Arbeitsplatz als jede andere Erkrankung. Die Hauptfaktoren, die für diese Erkrankungen verantwortlich sind, sind schlechte Körperhaltung und –mechanik, Übergewicht und emotionale Belastungen. Die Homöopathie spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Rückenschmerzen und -verletzungen, indem sie den Muskeltonus steigert, den allgemeinen Gesundheitszustand verbessert und die Entzündung in den Muskeln und Nerven reduziert.

Behandlung

Viele Patienten sind bereits in physiotherapeutischer, chiropraktischer oder osteopathischer Behandlung, wenn sie die homöopathische Behandlung beginnen. Diese Therapeuten überweisen auch häufig Patienten an einen Homöopathen, um sie vor den Risiken schulmedizinischer Behandlung oder eines chirurgischen Eingriffes zu bewahren.

Obgleich die Homöopathie bei Rückenschmerzen und sogar Bandscheibenvorfall Wunder wirken kann, sollten diese Fälle nicht ohne die Hilfe eines kompetenten Chiropraktikers, Osteopathen oder Physiotherapeuten behandelt werden. Craniosakrale Techniken wirken besonders gut mit der homöopathischen Behandlung zusammen.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Sanfte physikalische Medizin ist in der Regel notwendig, um eine möglichst wirksame Genesung von starken Rückenschmerzen zu erzielen.

Ergänzend sind zu empfehlen: Glucosamin (500 mg 3 x tägl.); Leinöl (2 Teelöffel tägl.); Kalzium– und Magnesiumpräparate; Zink (50 mg tägl.); Vitamin C (2000 mg tägl.).

Die lokale Anwendung von Arnika-Öl oder Emu-Öl stört die Konstitutionsbehandlung nicht. Die Einnahme anderer homöopathischer Produkte sollte vermieden werden.

Wenn wir Patienten helfen, sich von schweren Rückenschmerzen zu erholen, sollten wir sicherstellen, dass ein Programm für körperliche Übungen sorgfältig ausgearbeitet wird mit dem Ziel, die Bauchmuskeln zu stärken, schlechte Körperhaltung zu korrigieren und Übergewicht langsam und stetig abzubauen.

Die massnahmen der Schulmedizin

Wenn klassische Zeichen eines Bandscheibenvorfalls selbst nach homöopathischer Behandlung und physikalischer Therapie bestehen bleiben, sollte der Patient einen Neurochirurgen oder Orthopäden zwecks einer Untersuchung aufsuchen. Wenn Taubheit oder Schwäche in den Beinen vorliegen, sollten alsbald eine Diagnosestellung erfolgen.

Als Berater kommt vorzugsweise ein eher konservativer Chirurg in Frage. Viele Patienten, die zwar an einem Vorfall leiden, nicht aber an einer echten Ausstoßung der Bandscheibe, haben nach einer Operation keine Linderung der Symptome erfahren.

Kortison, entweder oral eingenommen oder als Spritzen in den Rückenmarkskanal, verschaffen für gewöhnlich nur kurzfristig Linderung. Das korrekte homöopathische Arzneimittel ist in der Lage, einen Entzündungsprozess ebenso wirkungsvoll abzukühlen wie Kortison. Die Langzeitfolgen der Kortison-Behandlung sind unüberschaubar und manchmal schlimm.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Mitteln aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Behandlung von Rückenproblemen bzw. Ischialgie. Die Mittel wirken, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Kalium jodatum

Hauptindikation: schwere Ischialgie mit rasenden Schmerzen und Behinderung

Schlimmer nachts

Schlimmer im Liegen, besonders auf der schmerzhaften Seite

Schlimmer durch Erhitzung

Schlimmer durch Druck

Schlimmer beim Sitzen

Schlimmer beim Stehen

Besser an der frischen Luft

Besser beim Sitzen

Besser durch Bewegung und Gehen

Besser durch Beugen der Beine

Ort: besonders linksseitige Ischialgie

Aesculus

Hauptindikation: Schmerzen im Iliosakralgelenk, oft in Verbindung mit Hämorrhoiden (oder aber auch ohne gleichzeitiges Auftreten von Hämorrhoiden)

Schlimmer beim Aufstehen von einem Stuhl, der Patient kann manchmal kaum aufstehen.

Schlimmer beim Bücken

Schlimmer beim Gehen

Schlimmer nach Entleerung großer Stuhlmengen

Ort: Iliosakalgelenk

Ort: der gesamte Kreuzbereich