Kopfschmerzen

Die überwiegende Mehrzahl aller Kopfschmerzen reagiert gut auf die homöopathische Behandlung. Dies trifft besonders dann zu, wenn die Kopfschmerzen das Hauptproblem des Patienten sind, und wenn die Symptome spezifisch und zuverlässig sind. Wenn allerdings der Patient gebeten wird, seine Kopfschmerzen zu beschreiben, und er antwortet: „Es scheint kein regelmäßiges Muster zu geben”, sinkt die Aussicht, das korrekte homöopathische Arzneimittel zu finden. Derartige Fälle sind zeit- und energieaufwendiger. Darüber hinaus kann es sein, dass die Kopfschmerzen nicht das erste Symptom sind, auf das sich die Lebenskraft im Verlauf der Behandlung zur Wiederherstellung der Gesundheit konzentriert. Es gibt auch das Syndrom von chronischen täglichen Kopfschmerzen ohne klare Modalitäten, deren Behandlung extrem frustrierend sein kann. In der Mehrzahl der Kopfschmerzen hilft jedoch die Homöopathie ausgezeichnet.

Behandlung

Akute Kopfschmerzen und Migräne reagieren gewöhnlich rasch auf eine homöopathische Behandlung. In anderen Fällen hat sogar ein anscheinend gut indiziertes akutes Arzneimittel wenig Wirkung auf akute Kopfschmerzen. Dies liegt daran, dass der Patient normalerweise eigentlich in dem Augenblick sein Konstitutionsmittel benötigt.

Die Behandlung chronischer Kopfschmerzen wird oft durch eine Reihe schulmedizinischer Medikamente erschwert, die das Muster der Schmerzen verändert haben. Nebenwirkungen können zu dem Krankheitsbild hinzukommen, und die Wirkung des homöopathischen Mittels kann durch die Medikamente aufgehoben werden. Analgetika, die Koffein enthalten, scheinen harmlos zu sein, aber stören oft die homöopathische Behandlung. Manche Studien weisen darauf hin, dass sogar einfache entzündungshemmende Medikamente Kopfschmerzen hervorrufen und einen endlosen Teufelskreis auslösen können, bis die Medikamente schließlich abgesetzt werden. Der Patient, der sich in homöopathische Behandlung begibt, sollte dazu ermutigt werden, auf die Einnahme von Schmerzmitteln soweit wie möglich zu verzichten. In der Praxis jedoch ist dies oft nicht machbar, und der Homöopath muss Patienten behandeln, während sie weiterhin andere Kopfschmerzmittel einnehmen. Medikamente, die nur während der Kopfschmerzen eingenommen werden, sind täglich eingenommenen Präventivmitteln vorzuziehen. Besonders wenn der Fall wegen schulmedizinischer Unterdrückung undurchsichtig ist, ist es ratsam, dass Sie als Kopfschmerzpatient die schulmedizinische Medikation für mehrere Wochen absetzen und dann eine erneute Fallaufnahme machen. Dies wird oft klare Modalitäten in einem Fall zum Vorschein bringen, wo vorher keine vorhanden waren.

Die massnahmen der Schulmedizin

Plötzliches Einsetzen starker Kopfschmerzen bei Patienten, die nie zuvor an Migräne gelitten haben, kann ein Zeichen einer Subarachnoidalblutung sein.

Gleichmäßig zunehmende progrediente Kopfschmerzen in jüngerer Vergangenheit bedürfen immer einer ausführlichen neurologischen und / oder radiologischen Untersuchung.

Viele Patienten verfallen aus Verzweiflung in die Gewohnheit, jedesmal gegen die Kopfschmerzen drei oder vier Aspirin oder Tylenol-Tabletten zu nehmen. Es ist hinreichend erwiesen, dass eine einzelne Aspirintablette bei den meisten Kopfschmerzen ebenso wirkungsvoll ist wie zwei oder mehr. Diese Medikamente können auch „Rückprall-Kopfschmerzen” hervorrufen und so einen Teufelskreis auslösen.

Viele Patienten, die in die homöopathische Behandlung kommen und narkotisierende Schmerzmittel einnehmen, haben Probleme im Zusammenhang mit Chemikalienabhängigkeit. Ein neuer Patient, der eine Packung des Schmerzmittels „verliert” und mit der Bitte um ein neues Rezept bei seinem Hausarzt anruft, ist ein Alarmsignal mit dem Hinweis, dass er in diesem Bereich Hilfe braucht.

Wenn es unmöglich ist, die konventionelle Medikation abzusetzen, sollten wir dem Plan folgen, den Fall mit den am wenigsten störenden schulmedizinischen Medikamenten zu begleiten.

Hierarchie der konventionellen Medikamente

(in absteigender Reihenfolge von „weniger belastend“ hin zu „sehr belastend“)

1) Tylenol oder Aspirin

2) Ibuprofen oder andere cortisonfreie entzündungshemmende Medikamente

3) Präparate, die Aspirin + Paracetamol + Koffein enthalten (z.B. Excedrin)

4) Präparate, die Aspirin + Paracetamol + Sedativa enthalten (z.B. Fiorinal)

5) Ergotaminhaltige Medikamente

6) Betablocker – tägliche Einnahme über längeren Zeitraum (z.B. Propranolol)

7) Nicht narkotisierende Injektionen (z.B. Sumatriptan)

8) Schlafmittel

9) Tegretal oder andere Antiepileptika

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Hauptmitteln aus einer großen Anzahl in Frage kommender Arzneien zur Beseitigung von Kopfschmerzen. Die Mittel wirken erfolgreich, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

China

Art: Die Arznei eignet sich besonders für Migräne und Neuralgie

Art: periodische Kopfschmerzen mit Schwäche

Ort: Der gesamte Kopf ist betroffen, mit Ausstrahlung in die Zähne

Schlimmer durch frische Luft oder Zugluft

Schlimmer durch Gehen; im Liegen

Schlimmer bei Lärm

Schlimmer durch Berührung

Schlimmer bei Bewegung

Schlimmer: Die Kopfschmerzen verschlimmern sich nach einer schweren Blutung.

Schlimmer nach Flüssigkeitsverlust – wie lang anhaltendem Durchfall

Schlimmer im Zusammenhang mit Blutarmut

Besser durch festen Druck mit der Hand

Besser bei Hitze oder in warmen Räumen

Besser durch Auf- und Abbewegen des Kopfes

Begleitumstände: Der Patient hat die Empfindung, als würde das Gehirn schmerzhaft gegen die Schädelinnenseiten schlagen.

Begleitumstände: blasses Gesicht während der Kopfschmerzen (zu anderen Zeiten ist das Gesicht gerötet)

Cimicifuga

Ort: starke Schmerzen oder Neuralgie im Bereich von Hinterkopf, Scheitel und Halswirbelsäule

Ort: Es besteht ausgeprägte Steifheit im Halswirbelbereich und Schmerzen im Nacken bei den Kopfschmerzen

Ort: Halswirbelbereich und Hinterkopf mit Ausbreitung über den Kopf

Ort: Scheitel

Art: Empfindung, als würde das Schädeldach abfliegen oder sich öffnen

Art: Empfindung, als sei das Gehirn zu groß

Art: Empfindung von schmerzhafter Steifheit, „als sei ein Pflock vom Nacken in den Scheitel getrieben”

Art: neuralgische Schmerzen

Art: durchzuckende Stiche

Art: Stechen

Art: Kopfschmerzen treten in Schmerzwellen auf.

Art: Zerschlagenheitsgefühl

Art: Die Kopfschmerzen können tagelang anhalten.

Schlimmer durch Augenbewegung

Schlimmer beim Studium

Schlimmer durch Wetterumschwung

Schlimmer durch feuchtkalte Witterung

Besser an der frischen Luft

Besser durch Druck

Gemüt: Geistestrübung und Verwirrung bei Kopfschmerzen

Gemüt: Die Patientin ist bei chronischen Kopfschmerzen hysterisch und unzufrieden.