Verletzung und Trauma

Die Homöopathie kann bei jeder Art von Trauma nützlich sein und oft bemerkenswerte Erfolge erzielen. Eines der häufigsten Ereignisse, die einen Schulmediziner dazu veranlassen, anzuerkennen, dass die Homöopathie durchaus sehr wirksam ist, ist ein persönliches Erlebnis mit Arnica bei einer akuten Verletzung. Dieses eine Arzneimittel allein hat der Homöopathie schon viele Bekehrte gewonnen!

Eine diagnostische Untersuchung und eine schulmedizinische Standardbehandlung sind unverzichtbar. Ein ernsthaftes Problem in der homöopathischen Praxis ist leider der zu häufige Einsatz der Arzneimittel für Verletzungen in der Selbstbehandlung. Besonders Patienten, die ihrem Wesen nach gerne unabhängig agieren, kommen in die Sprechstunde und berichten, dass sie wegen einer leichten Verstauchung bereits Arnica, Ruta oder Rhus toxicodendron eingenommen haben, und „der Knöchel macht immer noch Schwierigkeiten” mache. Wenn der Patient sich in einer Konstitutionsbehandlung befindet, sollte man es sich zweimal überlegen, bevor man eine akute Verletzung mit einem homöopathischen Arzneimittel behandelt. Viele Patienten können mit homöopathischen Urtinkturen (Arnica, Hypericum) anstelle potenzierter Arzneimittel behandelt werden, wodurch die Konstitutionsbehandlung nicht gefährdet wird.

Allgemeine Behandlung

Für gewöhnliche Verletzungen ist es oft besser, eine mittlere Potenz (C12, C30, sogar C200) zu verwenden als Hochpotenzen. Die höheren Potenzen bewahrt man besser für Fälle auf, in denen die Verletzung so schwer ist, dass der ganze Organismus in Mitleidenschaft gezogen ist. d.h. ein „blaues Auge” wird am besten mit einer C30 behandelt; eine Gehirnerschütterung vorzugsweise mit einer C200 (oder sogar mit einer 10M, wenn der Zustand lebensbedrohlich ist). Alle normalen Erste-Hilfe-Techniken treffen auch in der Homöopathie zu – sie verwendet Eispackungen, Hochlagerung, Kompressen usw. ebenso wie die Schulmedizin.

Urtinkturen von homöopathischen Arzneimitteln sind eine nützliche Ergänzung zur homöopathischen Behandlung. Es gibt mehrere wichtige Urtinkturen, die unten mit einigen ihrer Anwendungsbereiche aufgeführt sind.

Arnica-tinktur (auch als Lotion oder Salbe erhältlich)

Wird bei jeder Art von Verstauchungen, Quetschung und Muskelschmerzen eingesetzt.

Die lokale Anwendung von Arnica stört die Wirkung von konstitutionell verabreichten Arzneien nicht.

Die örtliche Anwendung von Arnica auf offene Wunden muss vermieden werden.

Calendula-tinktur (auch als Lotion oder Salbe erhältlich)

Wird in erster Linie als Antiseptikum für Wunden, Abschürfungen, wunde Stellen usw. verwendet.

Es ist auch ein nützliches Hämostyptikum – es stillt Blutungen bei Wunden, die zum Nähen vorbereitet werden, auf beeindruckende Weise.

Fördert die Heilung der Wunden.

Lindert geringfügige Hautreizungen: Sonnenbrand; Verbrennungen ersten Grades; Windelausschlag; aufgesprungene Haut oder Lippen (hier sind Lotion oder Salbe zu verwenden).

Abschürfungen, Hautgeschwüre und Dekubitus können durch die Salbe gelindert werden (Lotion oder Urtinkturen werden bei offenen Wunden am besten vermieden, da der Alkohol Reizungen verursachen kann).

Abschürfung im Bereich der Hornhaut des Auges (verdünnte Urtinktur in sterilem Wasser)

Umschläge, mit Calendula-Tinktur getränkt, lassen sich für Hämorrhoiden und für den Genitalbereich nach der Entbindung einsetzen.

Hypericum-tinktur

Einsatz nach Quetschwunden der Fingerspitzen oder anderer nervenreicher Gewebe zur Linderung der starken Schmerzen

Für Bindehautentzündung des Auges oder Augenreizung nach Eindringen von Fremdkörpern (mit sterilem Wasser verdünnte Tinktur). Wir müssen natürlich sicherstellen, dass der Fremdkörper vollständig entfernt worden ist.

Ledum-tinktur

Wunden, besonders Biss- und Stichwunden

Erstes Arzneimittel für Stiche – in voller Stärke verwenden.

Bestes Arzneimittel bei Spinnenbissen (Panos)