Wir setzen die homöopathische Behandlung bei dieser Art von Beschwerden ein, um die Heilung zu beschleunigen und Wundinfektionen zu verhüten. Alle schulmedizinischen Standardtechniken, wie etwa die Entfernung von Fremdkörpern, sorgfältige Säuberung und der Verschluss der Wunde, sind selbstverständlich. Zusätzlich können homöopathische Arzneimittel auf eine Art und Weise helfen, die sich der Behandlungsmethode konventioneller Ärzte verschließt – sie können Blutungen stillen, gangränöse Veränderungen im Frühstadium rückgängig machen, Narbenbildung reduzieren usw.
Wunden heilen schneller unter homöopathischer Behandlung und bilden weniger Narben. Zusätzlich zu den Arzneimitteln sind Vitamin C, Zink und Leinöl nützlich.
Bisse und Insektenstiche brauchen in der Regel keine homöopathische Behandlung. Eine ständige Schwierigkeit in unserer Praxis tritt mit Patienten auf, die ein wenig von der Homöopathie verstehen und infolgedessen Erste-Hilfe-Arzneien zu häufig einsetzen, jeden kleinen Stich, jede Prellung oder leichtes Fieber mit einem homöopathischen Arzneimittel behandeln. Wir behalten die Arzneimittel grundsätzlich für schwerere Fälle vor, wenn es sich um einen gefährlichen Biss handelt oder der Patient systemische Reaktionen durch Insektenstiche (z.B. anaphylaktischer Schock) zeigt. Patienten, die sich mit zehn oder zwanzig entzündeten oder infizierten Moskitostichen elend fühlen, brauchen möglicherweise eine homöopathische Behandlung; Patienten mit einem einzelnen Bienenstich brauchen vielleicht nicht mehr als etwas lokal aufgebrachtes Eis. Die örtliche Anwendung von Aloe vera kann lindern, ebenso Anwendungen, die als Bestandteil Ammoniak enthalten.
Ein Blick in die „Werkstatt“
Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Mitteln aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Behandlung von Wunden. Die Mittel wirken, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.
Calendula
Hauptindikation: Bei offenen Wunden mit starker Blutung aus den Kapillargefäßen kann Calendula-Urtinktur, lokal angewendet, die Blutung stillen.
Hauptindikation: Infektionen im Frühstadium mit weißlichem Eiterabfluss aus einer geschlossenen Wunde (hier verwende man das potenzierte Mittel.)
weitere Indikationen: bei praktisch jeder offenen Wunde oder Abschürfung zur Infektionsverhütung
weitere Indikationen: bei Wundinfektionen nach Operationen
weitere Indikationen: zur Reinigung einer offenen Wunde (örtlich angewandt)
weitere Indikationen: Gewebszerreißung an der Hand
weitere Indikationen: zur Förderung der Granulation und Heilung bei Wunden, bei denen die Ränder nicht zusammenfügt werden können – wie bei tiefen Schürfwunden mit großem Gewebsverlust usw.
Staphisagria
Hauptindikation: Wunden und Gewebszerreißungen mit starken Schmerzen
Hauptindikation: entzündete Gewebszerreißungen, Einschnitte, Stichwunden oder Schnitte
weitere Indikationen: konstitutionelle Folgen einer Wunde – im Gemütsbereich oder neurologisch
weitere Indikationen: Wunden und Gewebszerreißungen des Augapfels
weitere Indikationen: Scheidendammschnitt und damit verbundene Schmerzen
weitere Indikationen: nach Katheterisierung oder Erweiterung der Harnröhre – sowohl zur Schmerzlinderung als auch, um die Fähigkeit, den Harn zu halten, wieder herzustellen