Husten

(Für Krupphusten siehe dort)

(Für Keuchhusten siehe dort)

Viele Erkrankungen haben Husten als eine der Hauptbeschwerde, u.a. Asthma, Lungenentzündung, Keuchhusten, Krupphusten, Grippe, Sinusitis und Infektionen der oberen Atemwege. Eine der ersten Grundregeln bei der Behandlung von Husten lautet sicherzustellen, dass der Homöopath sich darüber im klaren ist, dass es sich nicht eine schwerwiegendere und potentiell gefährliche Krankheit handelt.

Husten ohne Komplikationen

Diese Kategorie von Husten umfasst Beschwerden wie Infektionen der oberen Atemwege, Allergien, leichte Formen von Bronchitis und Luftröhrenentzündungen und Husten durch Absonderung aus den Nasenlöchern im Rachenbereich (Choanen). In der Regel sind dies von Natur aus zeitlich begrenzte Beschwerden, die sich normalerweise von allein wieder verlieren. Dennoch werden viele Patienten mit diesen Erkrankungen von Schulmedizinern mit Husten hemmenden Medikamenten und Antibiotika behandelt. Wenn der Homöopath sicher ist, dass der Patient nicht an einer schwereren Krankheit, wie etwa Asthma oder Lungenentzündung, leidet, kann er gefahrlos empfehlen, in solchen Fällen von der Einnahme konventioneller Medikamente abzusehen. Diese Erkrankungen reagieren gut auf die homöopathische Behandlung. Ja, die meisten leichteren Infektionen dieser Art brauchen nicht einmal eine homöopathische Behandlung. Eines der Zeichen, um festzustellen, ob eine homöopathische Behandlung gerechtfertigt ist und gute Ergebnisse verspricht, ist ein klares Symptombild. Routinemäßige oder oberflächliche Verschreibungen von homöopathischen Arzneien wie Spongia, Coccus cacti usw. sind in der Regel zum Scheitern verurteilt und können sogar das Symptombild verändern oder verschleiern. Zu derartigen Verschreibungen kommt es häufig, wenn der Homöopath durch die Sorgen und Ängste des Patienten unter Druck gerät, unbedingt eine Arznei für ihn herauszusuchen.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Bei leichtem Husten genügen oft einfache Maßnahmen: Echinacea-Tinktur (30 Tropfen in Flüssigkeit, täglich bis zu sieben Tage lang); Vitamin C (2000 mg pro Tag); Zink-Tabletten (25 mg Kautabletten dreimal tägl.); warmer Tee.

Bei Husten mit Auswurf, wenn die Symptome nicht schwer oder aber klar genug sind, um eine homöopathische Arzneimittelgabe zu rechtfertigen, können Yerba Santa oder Hals-Kräutertees sehr hilfreich sein. Kanadische Gelbwurz (Hydrastis canadensis) sollte eher Bronchitis und anderen schweren Hustenformen vorbehalten bleiben, die auf gut gewählte Arzneimittel nicht schnell genug reagieren.

Bei Reizhusten, Kitzelhusten u.ä. helfen oft Pfefferminztee oder Pfefferminzbonbons. (Die homöopathische Fachliteratur bestätigt, dass Menta piperita ein ausgezeichnetes Mittel für solche Fälle ist).

Die massnahmen der Schulmedizin

Die Einnahme leichterer, den Husten hemmender Medikamente vor dem Schlafengehen in Fällen von hartnäckigem Husten beeinträchtigt die homöopathische Behandlung gewöhnlich nicht. Bei Husten mit Auswurf jedoch ist es wichtig, die Husten hemmenden Medikamente auf die Schlafenszeit zu beschränken und tagsüber den Schleimauswurf zuzulassen.

Abschweller (schulmedizinisch ebenso wie naturheilkundlich – Ephedra usw.) und Antihistamine sind bei Husten mit Auswurf ganz klar kontraindiziert und abzulehnen.

Jeder Patient mit einem Husten, der sich unter homöopathischer Behandlung nicht innerhalb von 24 Stunden löst, sollte sich einer sorgfältigen schulmedizinischen Untersuchung unterziehen.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Hauptmitteln aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Linderung/ Beseitigung der Beschwerden bei komplikationslosem Husten. Die Mittel wirken erfolgreich, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Causticum

Hustenart: Reiz- und Kitzelhusten mit spärlichem, schwierigem Auswurf

Hustenart: Der Causticum-Husten kann zu beliebiger Zeit auftreten, aber ein Husten, der tagsüber völlig verschwindet, ist eine Indikation für dieses Mittel.

Schlimmer durch Zugluft; durch kalte Luft

Schlimmer durch Baden

Schlimmer beim Warmwerden nachts im Bett

Schlimmer im Liegen

Schlimmer nur im Liegen

Schlimmer beim Beugen des Kopfes

Schlimmer beim Sprechen

Besser durch kalte Getränke

Besser bei Regenwetter

Begleitumstände: Heiserkeit ist oft eine Begleiterscheinung.

Begleitumstände: Empfindung von Rohheit in der Brust oder einem Kitzeln im Kehlkopf lösen den Husten aus.

Begleitumstände: Empfindung von Schleim in der Brust, wodurch der Patient versucht, noch etwas „tiefer hinab“ zu husten, um ihn zu lösen.

Begleitumstände: Harninkontinenz bei Husten

Begleitumstände: Schmerzen in den Hüften, besonders der linken Hüfte, während des Hustens

Auswurf: klebrig

Auswurf: wie fettig oder wie Seifenlauge

Auswurf: Der Patient kann den Schleim nicht abhusten, ganz gleich, wie sehr er sich anstrengt; muss das Sputum schlucken.

(Siehe auch Keuchhusten)

Coccus cacti

Hustenart: anfallsartiger Kitzelhusten um 6 Uhr bis 7 Uhr

Hustenart: anfallsartiger Kitzelhusten nach 23.30 Uhr

Hustenart: harter, kurzer, hackender Husten in Anfällen, die mit viel Schleimauswurf enden

Hustenart: Der Husten produziert dicke Schleimschnüre.

Hustenart: Aber auch völlig trockener Husten ist möglich.

Schlimmer infolge Erhitzung; in warmen Räumen; durch warme Getränke oder Speisen

Schlimmer im Liegen

Schlimmer durch Ausspülen des Mundes

Schlimmer im Winter

Schlimmer bei Alkoholikern

Besser durch kalte oder frische Luft; durch kalte Getränke oder kalte Speisen

(Siehe auch: Keuchhusten)