Nierensteine

Es trifft zwar zu, dass homöopathische Arzneimittel dem Körper helfen können, Steine auszuscheiden, die aussehen, als könne man sie auf normalem Wege nicht loswerden, doch ebenso stimmt es, dass eine unbehandelte Verlegung der Harnleiter zu permanenten Nierenschäden führen kann. Wenn ein Stein unter homöopathischer Behandlung nicht innerhalb von ein oder zwei Tagen ausgeschieden wird, sollte ein Urologe zu Rate gezogen werden. Mit dem korrekten homöopathischen Arzneimittel sollte ein Stein in den Harnleitern innerhalb von 24 Stunden mit Ausscheidung reagieren. Wenn eine schwerwiegende Kolik vorliegt, sollte das korrekte Arzneimittel sogar noch rascher Linderung verschaffen – oft innerhalb von Minuten.

Bei großen Steinen im Nierenbecken oder bei Nierenbeckenausguss-Steinen (die man auch Hirschgeweihsteine nennt, da sie auf der Röntgenaufnahme der Nierenkanäle an ein Hirschgeweih erinnern) ist es unser Ziel, den Stein zu verkleinern. Dies lässt sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder Jahren mit der passenden Diät, Flüssigkeitszufuhr und homöopathischer Behandlung erreichen. Der Patient sollte jedoch gleichzeitig bei einem Facharzt in Behandlung sein, der die Nierenfunktion überwacht. In jedem Falle sollte die Verhütung von Steinbildung in der Zukunft ein Schwerpunkt der Behandlung sein, was durch sorgfältige Flüssigkeitszufuhr, Vermeidung von zuviel Kalzium und der anderen spezifischen Bestandteile des Steins in den Nahrungsmitteln erreicht wird. Erneut auftretende Steine verlangen auch nach einer Untersuchung der Nebenschilddrüse auf Krankheiten, strukturelle Anomalien, chronische Infektionen usw. hin. Auch eine Untersuchung der Stressfaktoren, die zur Steinbildung geführt haben, können Hinweise auf das Konstitutionsmittel geben.

Was macht hier die Homöopathie?

Wenn das Arzneimittel beträchtliche Linderung verschafft, sollte man das Mittel nicht wechseln, nur weil der Stein nicht innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden wurde, sondern zwei bis drei weitere Tage abwarten.

Manchmal wird ein Nierenstein nach der Gabe eines Konstitutionsmittels ausgeschieden. Am besten nimmt der Patient während einer solchen Krise vorzugsweise konventionelle Schmerzmittel.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Flüssigkeitszufuhr ist in allen Stadien einer Nierensteinbehandlung und -verhütung gut, mit dem Ziel, die Harnkonzentration gering zu halten.

Zur Verhinderung von erneuter Steinbildung ist es oft hilfreich zu wissen, was für einen Stein der Patient hat. Dies lässt sich erreichen, indem man den Harn filtert bzw. durch ein Sieb uriniert, um den Stein bei der Ausscheidung aufzufangen und zur Laboruntersuchung zu schicken.

Bei kalziumhaltigen Steinen versuchen wir, die Einnahme von Kalzium (Folgen von zu vielen Milchprodukten, Antazida) und Vitamin D zu verringern.

Eine Steigerung der Magnesium-Zufuhr hilft dabei, Kalziumsteine aller Art zu verhüten.

Zur Behandlung von Oxalatsteinen müssen folgende Nahrungsmittel vermieden werden: Tee, Schokolade, Spinat, Rote Beete, Rhabarber, Spargel, Petersilie, Weißkohl, Nüsse, Alkohol und besonders Vitamin C.

Bei Harnsäuresteinen müssen wir Fleisch, Sardinen, Anchovies, Krabben und Austern aus dem Speiseplan streichen.

Eine Steigerung des pH-Wertes des Harns auf über 6,5 unterstützt die Verhütung von Harnsäuresteinen. Backpulver (Natron), in Wasser gelöst, ist wirkungsvoll (bei Patienten ohne Bluthochdruck).

Die massnahmen der Schulmedizin

Die Einnahme von Schmerzmitteln beeinträchtigt in der Regel die Wirkung des homöopathischen Arzneimittel nicht. Sie können allerdings nützliche Symptome, die auf das korrekte Arzneimittel hinweisen würden, verschleiern. Wenn dies der Fall ist, können wir den Patienten bitten, die Medikamente abzusetzen, um die Modalitäten herauszufinden, oder wir können nach Symptomen aus früheren Episoden fragen.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel eines homöopathischen Hauptmittels aus einer Anzahl in Frage kommender Arzneien zur Behandlung der Neigung zu Nierensteinbildung. Das Mittel wirkt, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Berberis

Schmerzen: scharfe, stechende oder schießende Schmerzen, hauptsächlich aus der linken Niere

Schmerzen: Die Schmerzen strahlen in verschiedene Orte oder durch den ganzen Körper aus.

Besonderheit: schmerzhafter Harndrang während der Kolik

Schlimmer durch Erschütterung

Schlimmer bei Bewegung

Schlimmer um die Menses herum, besonders zu Beginn der Menstruation

Schlimmer durch Fehltritt

Schlimmer im Sitzen

Schlimmer beim Bücken

Schlimmer durch Gehen

Besser durch bewegungsloses Daliegen

Besser im Stehen

Besser Ruhigstellen der schmerzhaften Seite durch feste Bandagen oder Schienen

Ausstrahlung die Harnleiter abwärts

Ausstrahlung zur Blase

Ausstrahlung in die Harnröhre

Ausstrahlung in die Hoden

Ausstrahlung: in die Oberschenkel

Ausstrahlung in die Beine

Ausstrahlung in die Waden

Harn: ist dunkel, mit Harnsediment