Hämorrhoiden

Die homöopathische Behandlung von Hämorrhoiden zielt sowohl darauf ab, die zunehmende Schwächung der Rektalvenen zu verhindern als auch die akuten Symptome zu lindern. Besonders zu achten ist auf die Beratung des Patienten bezüglich einer faserreichen Ernährung und die Wichtigkeit regelmäßiger täglicher Stuhlentleerung. „Eine Gramm Vorbeugung ist soviel wert wie ein Pfund Heilung” – dies gilt besonders für Hämorrhoiden. In vielen Fällen ist Stuhlverstopfung sicherlich ein komplexes konstitutionelles und seelisches Problem, das sich durch homöopathische Arzneimittel indessen oft lindern lässt. Die unvorteilhafte Lebensweise, ungenügende Kenntnisse gesunder Ernährung und unangemessene Ernährungsgewohnheiten sind jedoch für einen Großteil der schlechten Darmfunktionen in der westlichen Gesellschaft verantwortlich und sollten in die Behandlung einbezogen werden.

Behandlung

Akute Symptome bei Hämorrhoiden, besonders wenn sie stark sind, brauchen oft ein spezifisches, für die örtliche Symptomatik passendes Arzneimittel. Jedoch sollte man die gesamte Symptomlage des Patienten beurteilen, bevor man ein homöopathisches Arzneimittel gibt. Man denke immer daran, dass Hämorrhoiden ein wichtiges Ventil für die Lebenskraft sind und dass eine Unterdrückung von Hämorrhoiden durch „Veröden“ oder „Abbinden“ schon bei manchen Patienten furchtbare gesundheitliche Konsequenzen hatte.

Therapeutische Hinweise für die Behandlung von Hämorrhoiden

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Erhöhte Wasserzufuhr (ca. 1,5 bis 2 Liter tägl.), faserreiche Nahrung, Leinöl (1 Teelöffel tägl.), Obst oder Pflaumen und Quellstoffe zur Aufweichung des Stuhls oder milde pflanzliche Abführmittel können den Druck auf die Rektalvenen lindern. Leibesübungen sind eine weitere wichtige Zutat zu gutem Stuhlgang.

Sennesblätter sind jüngeren Patienten mit hartnäckiger Obstipation vorbehalten und sollten mit Vorsicht verwendet werden.

Örtliche Anwendung von Rosskastanien-Salbe ist oft eine wirksame Alternative zu einer Arzneimittelgabe. Auch Sitzbäder mit Beinwurz oder örtliche Anwendung von Calendula-Salbe können Linderung verschaffen und eine Infektion verhindern.

Die massnahmen der Schulmedizin

Örtlich eingesetzte konventionelle Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden beeinträchtigen in der Regel die Wirkung des homöopathischen Arzneimittels nicht – es sei denn, beide haben eine einander widersprechende Wirkung. In manchen Fällen verursacht das homöopathische Konstitutionsmittel erst ein vorübergehendes Auftreten von Hämorrhoiden, um auf diese Weise dem Organismus Linderung bei einer tieferen Erkrankung zu verschaffen.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel eines der homöopathischen Hauptmittel aus einer Reihe in Frage kommender Arzneien zur Linderung und Beseitigung der Beschwerden bei Hämorrhoiden. Die Mittel wirken erfolgreich, wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Aesculus

Hauptindikation: Hämorrhoiden, die Schmerzen im Kreuz verursachen oder die in Verbindung mit Kreuzschmerzen auftreten

Schmerzen: Schmerzen, als sei das Rektum voll kleiner Stöckchen oder Splitter

Empfindung: Trockenheit im Rektum mit „körniger“ Empfindung bei der Stuhlentleerung

Schmerzen: Die Schmerzen halten noch stundenlang nach dem Stuhlgang an.

Empfindung: gestaute, blaue oder purpurfarbene Hämorrhoiden

Empfindung: Das Rektum fühlt sich sehr voll an.

Empfindung: Juckreiz am Rektum

Empfindung: wundgescheuertes Rektum

Schlimmer während der Schwangerschaft

Schlimmer durch Stuhlverstopfung

Schlimmer beim Stehen

Schlimmer im Sitzen

Schlimmer beim Gehen

Schlimmer nach Abwischen

Schlimmer nach dem Stuhlgang

Besser beim Knien

Besser warmes Bad