Multiple Sklerose

und neurodegenerative Erkrankungen

Diese Krankheit besitzt sehr unterschiedliche Verlaufsformen. Bei dieser Krankheit gibt es einen hohen Prozentsatz spontaner Remissionen.

Einerseits beobachten wir vor allem in den westlichen Industrienationen einen dramatischen Rückgang von Lähmungen, welche die Folge einer Polio-Erkrankung sind. Andererseits verzeichnen wir parallel einen Anstieg von Multipler Sklerose in unserem westlichen Kulturkreis. Der Gedanke liegt nahe, dass die Zunahme von Multipler Sklerose mit der Polio-Impfung im Zusammenhang stehen könnte.

Die Diagnose MS liefert sehr unterschiedliche Syndrome, und manche sind sogar nahezu folgewidrig oder irrelevant. Es gibt eine rasch voranschreitende Form von Multipler Sklerose, die innerhalb weniger Jahre zu Lähmung und zum Tod führt. Diese Form ist von Amyotropher Lateralsklerose nicht zu unterscheiden. Es gibt eine stärker intermittierende Form von Multipler Sklerose, die charakterisiert ist durch periodische Rückfälle mit völlig normalen, symptomfreien Zeiträumen dazwischen. Bei diesen Patienten treten die Symptome oft in Zeiten auf, in denen der Patient schweren emotionalen Belastungen ausgesetzt ist, und sie lassen nach, wenn der Stress vorüber ist. In manchen Fällen tritt mit jedem Rückfall eine fortschreitende Verschlechterung des Zustands auf. Es gibt auch eine sensorische Form von Multipler Sklerose, die sich hauptsächlich in Form von sensorischen Störungen zeigt, vor allem als Taubheitsgefühl in verschiedenen Körperteilen. Brennende Schmerzen, Kribbeln und Schwellungsgefühl sind ebenfalls häufig. Optische Neuritis ist ein häufiger Vorbote dieser Form von Multipler Sklerose.

Die homöopathische Behandlung von Multipler Sklerose

Einer der ersten Aspekte, nach dem sich der Homöopath bei einem Fall erkundigen muss, ist die zeitliche Qualität der Symptome. In der Regel werden sich neurologische Schäden, die bereits ein Jahr oder noch länger bestanden haben, durch eine homöopathische Behandlung nicht so ohne weiteres beheben lassen. Das Setzen realistischer Ziele, die durch eine homöopathische Behandlung erreicht werden können, ist sehr wichtig. Bei sehr fortgeschrittenen Fällen ist das Ziel ein Aufhalten oder manchmal auch nur eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Wenn der Patient unrealistische Erwartungen hat, wird er nicht in der Lage sein, bedeutende Veränderungen in seinem Gesundheitszustand, die das Ergebnis der homöopathischen Arzneimitteleinnahme ist, zu erkennen. Dies könnte ihn dazu verleiten, den Homöopathen zu drängen, ihm immer neue Arzneimittel zu geben. Das aber könnte zur Folge haben, dass das ursprüngliche korrekt gewählte Arzneimittel seine Wirkung verliert. Dann verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Patienten, und der Fall geht für die homöopathische Behandlung verloren. Wenn von Anfang an die richtigen Anleitungen gegeben werden, versteht der Patient, nach welchen Zeichen er im Gesundungsprozess Ausschau halten muss und kann viel besser mitarbeiten.

Was macht hier die Homöopathie?

Wenn wir klare Zeichen der Besserung im Allgemeinbefinden oder auf der Gemütsebene sehen, ist ein voreiliger Wechsel des Arzneimittels nicht ratsam, selbst wenn sich die körperlichen Symptome nicht deutlich verändert haben. Denn hier haben wir einen Hinweis darauf, dass eine Veränderung zur Besserung hin stattfindet.

Welche Hilfe gibt die Naturheilkunde?

Es gibt Berichte in der Allgemeinliteratur sowie in der medizinischen Fachliteratur, dass Symptome von Multipler Sklerose verschwunden seien, nachdem die Amalgamfüllungen aus den Zähnen entfernt wurden. Die Mehrzahl der Multiple Sklerose-Patienten jedoch wird nach solchen Eingriffen keine bedeutsame Veränderung feststellen. Ein erfahrener Homöopath kann schon im Vorfeld der homöopathischen Behandlung sagen, bei welchen Patienten sich die Multiple Sklerose-Symptome durch die Entfernung von Amalgam bessern. Wenn Symptome einer Quecksilbervergiftung vorliegen – starker Speichelfluss, Nachtschweiße, Empfindlichkeit schon auf mäßige Hitze wie auf mäßige Kälte –, kann die Entfernung der Zahnplomben eine Besserung der Symptome zur Folge haben. Patienten ohne diese Symptome werden durch die Entfernung der Plomben selten eine Wirkung spüren.

Empfehlenswert ist eine fettarme Diät, die frei von tierischem Eiweiß, Pestiziden und Alkohol ist.

Unterstützende Präparate sind: Coenzym Q 10 (90 mg tägl.); Schlüsselblumenöl oder Leinöl (1 Teelöffel 2 x tägl.) oder g-Linolensäure. Vitamin B-Komplex (100 mg einschließlich Cholin und Inositol); Vitamin A (bis zu 25.000 Einheiten täglich).

Mäßige sportliche Betätigung ist angezeigt, aber Überhitzung sollte vermieden werden. Schwimmen ist eine ausgezeichnete Wahl körperlichen Tätigseins.

Die massnahmen der Schulmedizin

Es gibt grundsätzlich drei schulmedizinische Behandlungen der Multiplen Sklerose:

Kortison; Korticotropin (ACTH); Interferon.

Alle drei Methoden haben schwere Nebenwirkungen und Folgen. Die Wirksamkeit von Kortison und ACTH bei der Behandlung der MS sind nie nachgewiesen worden und werden daher von vielen Neurologen überhaupt nicht verordnet.

Natürlich ist es extrem schwierig, erfolgreich homöopathisch zu behandeln, wenn der Patient Kortison oder ACTH verwendet. Andererseits sollte der Homöopath niemals zum Absetzen von Medikamenten raten, die der Neurologe empfohlen hat. Wenn ernste Zweifel hinsichtlich der Empfehlung seitens der Schulmedizin bestehen, ziehen Sie bitte einen anderen Neurologen zu Rate.

Interferon ist das einzige klar wirksame konventionelle Medikament bei Multipler Sklerose. Interferon hebt allerdings die Wirkung homöopathischer Arzneimittel häufig auf. Außerdem ist es, wenn eine Besserung eintritt, unmöglich zu bestimmen, ob sich der Gesundheitszustand des Patienten aufgrund von Interferon oder wegen des homöopathischen Arzneimittels bessert. Darum ist es in der Regel beinahe vergeblich, Patienten zu behandeln, die Interferon nehmen. Führen Sie gerne Ihre Interferon-Behandlung zu Ende. Danach kann man ein homöopathisches Arzneimittel aussuchen, um zukünftige Rückfälle zu verhüten, sobald die Interferon-Einnahme vorüber ist.

Ein Blick in die „Werkstatt“

Hier folgt das Beispiel von zwei homöopathischen Hauptmitteln aus einer Anzahl in Frage kommender Arzneien zur Behandlung der Multiplen Sklerose. Die Mittel wirken lindernd (oder möglicherweise sogar so, dass die Beschwerden beseitigt werden), wenn der Patient genau diese Symptome entwickelt, die ein Spiegelbild der spezifischen Symptomatik der passenden Arznei ist.

Alumina

Hauptsymptomatik: langsam fortschreitende Lähmung, oft mit geistiger Verwirrung

Sensibilitätsstörungen: Die Beine fühlen sich bleischwer an.

Sensibilitätsstörungen: Taubheitsgefühl

Sensibilitätsstörungen: Schwindel

Sensibilitätsstörungen: verzögerte Nervenreizleitung: Der Patient spürt den Einstich einer Nadel überraschenderweise erst viel später als erwartet.

Motorik: Lähmung der Lider; Lähmung des inneren Halses; Lähmung der Blase; Lähmung des Rektums

Motorik: Schwäche und Parese, besonders der unteren Extremitäten

Motorik: verlangsamte oder fehlende Reflexe

Zeichen: Der Rhomberg-Test ist positiv.

Gemüt: Geistestrübung und Verwirrung; Langsamkeit; Schwermut

Argentum nitricum

Hauptsymptomatik: Ataxie und Koordinationsstörungen schreiten in Richtung Lähmung voran.

weitere Indikationen: Gehstörungen – der Patient ist unbeholfen und aus dem Gleichgewicht oder stolpert.

Sensibilitätsstörungen: Taubheitsgefühl oder Kälteempfindungen, besonders in den Unterarmen und Füßen

Sensibilitätsstörungen: Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen

Sensibilitätsstörungen: verliert unbemerkt seinen Urin.

Motorik: Ataxie und Unbeholfenheit mit hastigen Bewegungen; Zuckungen

Motorik: Lähmung, besonders der unteren Extremitäten

Zeichen: Zerebellare Symptome liegen vor.

Gemüt: impulsiv und trottelig blöd

Gemüt: kann auch ernst und beherrscht sein.